Wasser ist lebensnotwendig, vor allem für Neugeborene. Besonders während dem Stillen ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Unzureichendes Wassertrinken kann negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Mutter und Kind haben.
Der Körper ist während der Stillzeit auf zusätzliche Ressourcen angewiesen, dazu gehört auch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr. Es ist in diesem Zeitraum besonders wichtig, Nährstoffe und Sauerstoff nahtlos zu den Zellen zu transportieren, Organe und Gewebe zu schützen und Bakterien schnell aus dem Körper zu spülen. Aber schon vor der Geburt des Kindes sollte auf ausreichendes Wassertrinken geachtet werden.
Wassertrinken während der Schwangerschaft
Es wird empfohlen, dass Schwangere pro Tag etwa 1,6 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Das entspricht ca. acht bis zehn 200-ml-Gläsern Wasser pro Tag. Dazu zählen auch fettarme Milch, zuckerfreie Getränke, Tee und Kaffee.
Eine optimale Flüssigkeitszufuhr während der Schwangerschaft unterstützt im zweiten und dritten Trimester besonders:
- die Bildung von Fruchtwasser im Mutterleib
- die Verdauung
- die Blutproduktion zur Versorgung des Fötus
- den Transport zusätzlicher Nährstoffe
- die Entgiftung des Körpers
Wie das Wassertrinken die Milchversorgung beeinflusst
Muttermilch besteht zu etwa 80% aus Wasser. Wird nicht genügend Flüssigkeit aufgenommen, kommt es zur Dehydrierung und der Körper kann nicht ausreichend Milch produzieren. Wir empfehlen daher, beim Stillen immer ein Glas Wasser parat zu haben.
Woher weiß man, dass man dehydriert ist?
Hier gilt es, auf den Körper zu hören. Ohne ausreichend Wasser können die Zellen nicht richtig funktionieren, was sich negativ auf die Körperfunktionen auswirkt. Viele Symptome sind zwar nur von kurzer Dauer, können im schlimmsten Fall aber chronisch oder sogar lebensbedrohlich werden.
Zu den häufigsten Symptomen einer akuten Dehydrierung gehören unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit, wenig Energie, Konzentrationsprobleme, trockene Haut (einschließlich rissiger Lippen), dunkler Urin oder eine geringe Urinmenge.
Eine chronische und schwerwiegende Dehydrierung erfordert sofortige ärztliche Hilfe. Zu den Risikofaktoren gehören längerer Durchfall oder Übelkeit, Einnahme von Abführmitteln, Verbrennungen und extreme körperliche Anstrengung.
Wie du erkennst, ob dein Baby dehydriert ist
- Trockene Windel für 6 oder mehr Stunden
- Klebriger oder trockener Mund
- Kalte Hände
- Eingesunkene Augen
- Keine Tränen beim Weinen
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Schnelle Atmung
In solchen Fällen sollte das Baby weiter gestillt oder mit Säugliungsmilch versorgt werden. Achte darauf, häufiger kleinere Mengen zu füttern.
Wie du ausreichend Wasser trinkst
Wir nehmen auch über unsere Nahrung und andere Getränke Flüssigkeit auf. Empfohlen werden insgesamt zwei Liter pro Tag, wobei Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Klima und körperliche Aktivität den individuellen Gesamtbedarf beeinflussen. Um eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen, kannst du auch zu folgenden Lebensmitteln greifen:
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Milch: Milch besteht zu etwa 87% aus Wasser, enthält aber auch Elektrolyte, die dem Körper bei der Speicherung von Flüssigkeit helfen.
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Gefrorene Früchte: Durch das Einfrieren von Obst werden wichtige Nährstoffe bewahrt. Handelt es sich außerdem um Früchte mit hohem Wassergehalt (z.B. Orangen, Ananas, Pflaumen und Himbeeren), werden wir zusätzlich mit Wasser versorgt.
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Suppen: Die meisten Suppen bestehen zu 92% aus Wasser und sind in der Regel reich an wichtigen Vitaminen und Salz. Letzteres hilft dem Körper dabei, aufgenommene Flüssigkeit zu speichern. Besonders im Sommer ist Gazpacho (eine kalte Suppe aus ungekochtem Gemüse oder Obst mit hohem Kaliumgehalt) besonders beliebt, da es uns nicht nur mit ausreichend Flüssigkeit versorgt, sondern auch eine willkommene Abkühlung bietet.
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Salate: Auch durch Salate nehmen wir viel Flüssigkeit auf, denn sie bestehen zu mindestens 94% aus Wasser.
- Smoothies: Mit deinem Lieblings-Milchprodukt und einer Mischung aus Obst und Gemüse kannst du nichts falsch machen. Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt erhöhen dabei zusätzlich die Flüssigkeitsaufnahme.
Getränke und Lebensmittel, die du während der Stillzeit vermeiden solltest
Muttermilch ist unglaublich nahrhaft: Sie liefert den Großteil der Nährstoffe, die ein Neugeborenes in den ersten sechs Lebensmonaten braucht. Auch wenn die Produktion von Muttermilch vom Körper reguliert wird, solltest du darauf achten, was du zu dir nimmst:
Koffein: Tee, Kaffee, Schokolade, Limonaden und Energydrinks enthalten alle Koffein. Beim Verzehr kann ein Teil des Koffeingehalts in die Muttermilch übergehen. Wenn Babys Koffein ausgesetzt sind, können sie es nur schwer abbauen und ausscheiden.Mit der Zeit kann es sich im Körper anreichern und ihr Verhalten beeinflussen, sie sind reizbar oder schlafen unregelmäßig. Stillenden Müttern wird empfohlen, nicht mehr als 300mg Koffein pro Tag zu sich zu nehmen, das entspricht in etwa drei Tassen Kaffee.
Alkohol: Insgesamt gilt es als sicherer, Alkohol während der Stillzeit zur Gänze zu vermeiden. Ein Getränk hin und wieder dürfte aber keine negativen Auswirkungen mit sich bringen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Alkoholmenge in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem letzten Getränk am höchsten ist. Alkohol kann aber bis zu 3 Stunden im Körper bleiben, daher sollte erst nach dieser Zeit wieder gestillt werden.
Ernährung: Um dem erhöhten Nährstoffbedarf in der Stillzeit gerecht zu werden, solltest du stark verarbeitete Lebensmittel so weit wie möglich vermeiden, da sie einen höheren Kaloriengehalt, ungesunde Fette und zugesetzten Zucker aufweisen. Das Gleiche gilt für Fisch mit hohem Quecksilbergehalt (z.B. Großaugen-Thun, Königsmakrele, Marlin und Schwertfisch), der für Babys besonders giftig sein kann.
Schlussfolgerung
Während der Stillzeit ist es besonders wichtig, auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die optimale Flüssigkeitszufuhr von Mutter und Kind zu achten. Wenn es dir gut geht, dann geht es auch dem Baby gut.
Referenzen:
‘A Study of the Fluid Intake, Hydration Status, and Health Effects among Pregnant Women in Their Second Trimester in China: A Cross-Sectional Study’: https://www.mdpi.com/2072-6643/15/7/1739 [Stand: 30.07.2024]
‘Caffeine White Breastfeeding: How Much Can You Safely Have?’: https://www.healthline.com/nutrition/caffeine-and-breastfeeding [Stand: 01.08.2024]
‘Dehydration’: https://www.nhs.uk/conditions/dehydration/ [Stand: 01.08.2024]
‘Food and drinks to avoid when breastfeeding’: https://www.nhs.uk/start-for-life/baby/feeding-your-baby/breastfeeding/healthy-diet-when-breastfeeding/food-and-drinks-to-avoid-when-breastfeeding/ [Stand: 01.08.2024]
‘How Can You Tell If You’re Dehydrated?’: https://www.healthline.com/health/how-to-tell-if-youre-dehydrated#tips [Stand: 01.08.2024]