Gemeinsam LGBTIQ-Rechte fördern
"Seit ich hier bin hat Queer Base mir Mut, Unterstützung und Kraft gegeben und mir ermöglicht die Vielfalt zu sehen. Jetzt kann ich an mich glauben und akzeptieren, wer ich bin: Ein junger stolzer, schwuler Mann." – Fahad aus Uganda.
Der Pride Month liegt uns bei waterdrop® besonders am Herzen, wir kommen wie jedes Jahr zusammen, um die LGBTQIA+ Community zu feiern und zu unterstützen. Dieses Jahr freuen wir uns, unsere Zusammenarbeit mit Queer Base fortzusetzen, einer bemerkenswerten Organisation mit Sitz in Wien, die sich für Menschen einsetzt, die aufgrund ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität aus ihrem Heimatland fliehen mussten. Zur Feier unserer anhaltenden Partnerschaft haben wir uns mit Queer Base unterhalten, um mehr darüber zu erfahren, wie unsere Zusammenarbeit ihren verschiedenen Projekten zugute kommt und was wir in Zukunft alles vorhaben!
Zunächst einmal: Wer oder was ist Queer Base und was macht die Organisation?
Queer Base wurde 2016 gegründet und ist eine Organisation, die Menschen unterstützt, die in ihren Herkunftsländern aufgrund ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität verfolgt werden. Zu den Angeboten von Queer Base gehören Coming-out-Beratung und Community-Arbeit sowie eine umfassende Rechtsberatung. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern bietet Queer Base auch sichere Unterkünfte für LGBTIQ-Menschen im Asylverfahren an. Queer Base führt auch Schulungen für Menschen durch, die im Asylbereich arbeiten, sei es in Unterkünften, in Beratungsstellen oder als Richter am Bundesverwaltungsgericht. Auf nationaler und regionaler Ebene arbeitet Queer Base an strukturellen Verbesserungen für queere Flüchtlinge, derzeit mit einem Schwerpunkt auf der Ausbildung von Dolmetscher:innen.
Allein im Jahr 2023 wurden 100 LGBTIQ-Flüchtlinge in eine sichere Unterkunft in Wien vermittelt und 129 Klient:innen der Queer Base konnten ihr Asylverfahren erfolgreich abschließen.
Es freut uns sehr, dass wir nun schon das dritte Jahr in Folge mit Queer Base zusammenarbeiten! Wie steht ihr zu unserer bisherigen Kollaboration?
Es hat uns natürlich besonders gefreut, dass die ersten beiden Jahre der Kooperation mit Conchita Wurst – einer österreichischen Ikone der LGBTIQ Community – an den Start gingen. Es ist uns ein gemeinsames Anliegen, für Menschenrechte einzustehen, und da hilft es natürlich, wenn Firmen im Juni nicht nur ihre Logos in Regenbogenfarben gestalten, sondern konkrete Projekte unterstützen. Organisationen, wie die Queer Base, kämpfen das ganze Jahr über für die Community – deswegen sind langfristige Partner:innenschaften essenziell. Aufgrund des weltweiten Rechtsrucks ist es jetzt umso wichtiger, dass wir alle starke Zeichen setzen, die unsere Werte von Demokratie, Fürsorge und Zusammengehörigkeit hochhalten. In diesem Sinne ist eine klare Positionierung von allen Beteiligten nötig, damit wirklich niemand zurückbleibt.
Welche Projekte konntet ihr letztes Jahr mit unserer Spende unterstützen?
Das Großartige ist, dass ein großer Teil der Spende direkt in die Rechtsberatung fließt, die wir queeren Geflüchteten kostenlos zur Verfügung stellen. Im Jahr 2023 konnten 129 Fälle positiv abgeschlossen werden, die meisten davon bekamen schon in der ersten Instanz Asyl. Das gibt den Geflüchteten ihre Lebenszeit zurück, die sie sonst in Angst und Unsicherheit verbringen müssten.
Ein weiterer Teil der Spende kam der Videoproduktion von "On the Tip of the Tongue - Es liegt mir auf der Zunge" zugute. Mit "Queer Joy" möchten wir Freude generieren und Kritik üben – Workshops oder Videos sind dabei ein wichtiger Aspekt.
Gibt es bestimmte Projekte, die Queer Base dieses Jahr mit unserer Spende unterstützen möchte?
Die Erhaltung der Rechtsberatung ist für uns von elementarer Bedeutung. In diesem Bereich sind wir immer noch auf Spenden angewiesen, daher werden wir einen großen Teil hierfür einsetzen. Außerdem planen wir weitere Aktivitäten in den Bereichen Workshops und Partizipation.
Wir hatten die Freude, euch und eure Community bei uns im waterdrop® Store (gerade rechtzeitig zur Pride Parade!) begrüßen zu dürfen. Könntet ihr ein paar eurer Eindrücke mit uns teilen?
Für uns ist es immer besonders wichtig, die Geschichten und Hürden, die queere Geflüchtete in Österreich erleben, zu vermitteln und die Menschen einander näher zu bringen. In einer Welt, die gerade so viele Konflikte erlebt, brauchen wir diese Momente des Zuhörens und auch konkrete Möglichkeiten, kleine Beiträge zu liefern, die die Welt besser machen.
Was steht als Nächstes bei euch an?
Wir sind gerade in ein neues Büro gezogen und haben nun endlich mehr Platz, um uns neue Projekte auszudenken. Wir haben zum Beispiel eine sehr hohe Anerkennungsquote, aber wie geht es den LGBTIQ Geflüchteten, nachdem sie Asyl bekommen haben? Da gibt es leider sehr viele offene Fragen und wir werden versuchen, hier mehr Ressourcen aufzustellen. Dazu braucht es natürlich Partner, um etwa einen Rechtsanspruch auf Integrationsunterstützung zu erringen.
